Ein Beagle als erster Jagdhund im ersten Bayerischen Schwarzwildgatter

Am 8.3.2015 hat der Vorsitzende des Bayerischen Jagdverbandes Prof. Jürgen Vocke das von den bayerischen Jägern seit langem geforderte und ersehnte  Schwarzwild-Übungsgatter bei Aufseß in Oberfranken eröffnet. Es ist ein Gebot der Vernunft und des praktischen Tierschutzes – so der Bayerische Jagdverband -, Jagdhunde für den Einsatz auf Schwarzwild optimal vorzubereiten. Im Schwarzwild-Übungsgatter werden die Hunde in drei Schritten  an die Begegnung mit Schwarzwild gewöhnt. Der brauchbare „Sauhund“ soll routiniert und selbständig arbeiten, ohne sich zu gefährden. Der Hund muss lernen, dass das wehrhafte Schwarzwild ihm gefährlich werden kann.

Sweet DUNCAN of Justine’s Pack steht seit Jahren in ständigem jagdlichen Einsatz – auch bei Drückjagden auf Schwarzwild. Für  mich als Hundeführer  war es selbstverständlich im Schwarzwild-Übungsgatter DUNCAN auf Schwarzwild weiter einzuarbeiten. Gerade der Gatterbetrieb bietet anders als die Drückjagd-Praxis die Möglichkeit die Arbeit des Hundes am Schwarzwild zu beobachten und daraus Erfahrungen zu gewinnen.

Suchen, finden und arbeiten – in drei Übungseinheiten konnten Hund und Führer  von- und miteinander lernen: DUNCAN zeigte sich der „vorsichtigen Fraktion“ zugehörig. War die erste Einheit noch von anhaltendem Verbellen der gefundenen Wildschweine aus sicherer Distanz geprägt, zeigte die zweite Übung ein deutlich mutigeres Herangehen. Unter fachkundiger Anleitung von Gattermeister Georg Hostalka konnte DUNCAN beide Einheiten mit positiven Eindrücken abschließen. Am folgenden Morgen war DUNCAN schon beim Gang zum Gatterbereich die Freude auf die anstehende Arbeit anzumerken. Mit den Erfahrungen des Vortages war es kein Problem, die in einer Buchen-Verjüngung stehende Rotte zu finden und mit aggressivem Standlaut zu verbellen. Als Duncan dann auch noch in die Rotte ging und sie auseinanderbrachte, war ein weiterer wichtiger Schritt getan. Doch so einfach gab sich das Schwarzwild nicht geschlagen. Dem sich stellenden Keiler wich Duncan geschickt und umschlagend aus, um danach erneut anzusetzen. Als dann aber die ganze Rotte (sechs Wildschweine) zum Angriff überging, war geordneter Rückzug angesagt.

Für  mich  war es wichtig, zu hören und zu sehen, wie sich DUNCAN am Schwarzwild verhält. Deutlich lässt sich der normale Spurlaut des Beagle vom deutlich aggressiven Standlaut am Schwarzwild unterscheiden. Das Arbeiten aus sicherer Distanz und das rechtzeitige und umsichtige Reagieren von DUNCAN auf Attacken des Schwarzwildes reduziert das immer gegebene Gefahrenpotenzial. Für mich ist es beruhigend, DUNCAN am Schwarzwild richtig einschätzen zu können

Fazit: Jeder Hundeführer, der seinen Hund jagdlich auch auf Schwarzwild einsetzt, sollte die Möglichkeit des Schwarzwild-Übungsgatters nutzen. Ich jedenfalls werde auch künftig das Gatter besuchen: denn Hund und Führer hatten Spass und Lernerfolg.

Peter Schacherbauer

Sweet DUNCAN of Justine’s Pack

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