10. BCD Gebrauchsprüfung (GP) und BCD Schweißprüfung (SchwK)
Ansporn und Ermutigung für alle engagierten Beagle-Führer
Die 10. BCD Gebrauchsprüfung (GP) und eine BCD Schweißprüfung (SchwK) waren für Sonntag den 22.09.2019 im Königswald bei Potsdam vom BCD ausgeschrieben. Schon früh im Jahr stand für mich fest, dass ich meinen zum Prüfungstermin gut zweijährigen Rüden QUIRIN von der Geierswacht auch auf dieser BCD-Prüfung führen wollte. Obwohl QUIRIN im ständigen jagdlichen Einsatz steht und bereits vielfach natürliche – einfache und schwierige – Nachsuchen erfolgreich gemeistert hatte, nahmen wir bereits zeitig im Frühjahr die Vorbereitung auf die Prüfungsfächer der BCD-GP auf. Nach der Meldung zur Prüfung an Holger Wolinski war die bange Frage nach ausreichenden Prüfungsteilnehmern mit Ablauf der Meldefrist beantwortet. Insgesamt vier Beagleführer hatten den Mut gefunden, sich den Herausforderungen zu stellen: Ulrich Langner mit Joe Cool’s Zesty George und Heidi Rockahr mit Uma vom Wulbecktal zur Schweißprüfung sowie Maik Würfel mit Daiven of Laurins Empire und ich mit QUIRIN zur Gebrauchsprüfung.
Bereits am Samstagvormittag trat ich von Burghausen aus den Weg von einfach 625 km in den Königswald am Sacrower See an. Holger Wolinski hatte dort eine wunderbar direkt am See gelegene Jagdhütte zur Übernachtung und als Prüfungszentrale organisiert. Die Nacht war kurz und schon um 5 Uhr früh hieß es aufstehen. Vor dem Prüfungstag sollten die Hunde versorgt und vorbereitet sein. Silvia Wolinski hatte ab 7 Uhr im heimischen Esszimmer zu Frühstück und Prüfungsvorgespräch eingeladen. Nachdem Richterobmann Holger Wolinski die Richter Diplom Forstingenieurin Ilka Becker (Rauhaardackel und Schweizer Laufhunde) und Schweißhundeführer Bernd Hellwig (Steirische Rauhaarbracke) nebst Richteranwärter Carsten Gädike (Schwarzwildbracke) die Formalien (Jagdschein, Ahnentafel, Alter der Hunde, Impfungen, Chipnummer) kontrolliert hatten, wurden die Schweißfährten und die Prüfungsreihenfolge ausgelost. Und dann hieß es ab in den Königswald.
Für alle stand zunächst die Schweißarbeit auf dem Programm. Ich hatte als erster die Arbeit auf der roten Fährte zu leisten. Die Richter wiesen mich nahe einer Forststraße in den Anschuss ein und los ging es. Routinemäßig und tausendfach geübt lag QUIRIN am Anschuss, ehe ich ihn anwies, den Anschuss „aufzusaugen“ und die Fährte aufzunehmen.
Schon die ersten Meter zeigten die schwierigen äußeren Bedingungen: sandiger Boden, absolut ausgetrockneter Laubteppich und kein Schweiß zu sehen. Entgegen seiner Art, stramm im Riemen zu liegen und wie auf Schienen zu gehen, pendelte QUIRIN nach links und rechts aus. Dies ließ mich ihn abtragen und nochmals neu am Anschuss ansetzen. Doch die Arbeit nahm weiter denselben Weg und ein von mir als früh empfundener Haken, der uns wieder in Richtung Forststraße führte, steigerte meine Unsicherheit. Aber – vertraue deinem Hund!
Doch QUIRIN arbeitete konzentriert über die Forststraße hinweg in ein Kiefernwaldstück mit Gras und Moosbewuchs. Und siehe da – QUIRIN verwies mir einen ersten Schweißpunkt: Wir waren richtig! Im weiteren Verlauf Schweiß, Verweiserpunkte, Wundbett. Führer – mehr der Führer – und Hund hatten durch die steten Bestätigungen ihre Sicherheit gefunden. Verleitungen von kreuzendem Wild nahm QUIRIN kontrollierend auf, um dann zur Fährte zurückzukehren. Ein zweites Mal brachte uns die Nachsuche an eine Forststraße. Bei mir aufkommende Zweifel ließ QUIRIN aber gar nicht erst zu. Er arbeitete sorgsam auf und über die Forststraße, um dann im neuen Waldstück zunächst den Pirschweg zu einem Drückjagdbock zu kontrollieren, aber sich dann wieder seiner Aufgabe, der zugewiesenen Schweißfährte, zu widmen. Schweiß, Verweiserpunkte und Wundbett zeigten uns den Weg zum Stück – gefunden! Das Verhalten am Stück war kein Thema. Nach knappen 20 Minuten war die erste Aufgabe erfolgreich gemeistert. Hund glücklich – Hundeführer schweißgebadet!
Zurück zur Prüfungszentrale am See und Waidmannsheil für den nächsten Kandidaten. Uli Langner mit GEORGE musste als erster an die BCD Schweißprüfungsfährte. Für Heidi und Maik hieß es warten sowie Anspannung und Nervosität zu kontrollieren. Heidi war nach Uli an der Reihe und Maik als Erstlingsführer musste bis zum Schluss warten. Aber Ende gut alles gut. Alle drei bestanden die Schweißprüfung mit Bravour. Maik mit DAIVEN – genannt: LANDO – sicherte sich mit einer souveränen Schweißarbeit den Suchensieg in der BCD-Schweißprüfung.
Nach langer Wartezeit ging es endlich um kurz vor 15 Uhr auch für QUIRIN und mich mit den restlichen Prüfungsfächern der GP weiter. Die Haarwildschleppe mit Kaninchen war auch hier das Spaß- und Lieblingsfach. Im Eiltempo ging es für QUIRIN ohne jegliches Problem zum Stück. LANDO stand ihm in nichts nach.
Das übliche Standtreiben mit Schießen und Treiberlärm war für beide Hunde keine Herausforderung. Konzentriert aber völlig gelassen absolvierten beide Prüflinge die Aufgabe an der Seite ihrer Führer sitzend oder liegend.
Was folgte war das Ablegen mit Schussabgabe. Eindringlich zeigten uns die Richter noch einmal die Prüfungsbedingungen und die Konsequenz auf, sollte der Hund den ihm zugewiesen Platz verlassen. Im Hinblick auf den doch bisher so erfolgreichen Prüfungsverlauf wurde uns nahegelegt, zu überdenken, ob nicht doch die sichere Variante – Anbinden des Hundes – die richtige Wahl wäre. Aber Maik und ich waren überzeugt, dass unsere Hunde so gut durchgearbeitet sind, dass das freie Ablegen kein Problem sein sollte. Selbst die unbekannten Umweltbedingungen waren kein Grund von dem vielfach Trainierten abzuweichen. QUIRIN und LANDO bestätigten unser Vertrauen. Weder Schussabgabe noch Waldbesucher oder anlaufendes Wild konnten sie beeindrucken. Lediglich für mich schien die Zeit nach dem zweiten Schuss nicht enden zu wollen. Dann endlich das erlösende Zeichen der Richter – Hund abholen und anleinen. Entspannt am Platz liegend warteten beide Prüflinge geduldig auf die Rückkehr ihres Führers.