Gebrauchsprüfung und Schweißsonderprüfung in Pressbaum/Niederösterreich

Für Samstag 5.10.2024 hatte der Austrian Beagle Club (ABC) zur diesjährigen Schweißsonderprüfung (SP) und zur Gebrauchsprüfung (GP – Teil 1 Schweiß) ins niederösterreichische Pressbaum kurz vor Wien geladen. Zwei Beagle waren für die Schweißsonderprüfung (SP) gemeldet; sechs Beagle traten zur GP an. Darunter QUIRIN von der Geierswacht und Viva VIGO vom Sturmgeläut mit Peter als Hundeführer.

Nachdem Peter selbst am Donnerstag und Freitag (3./4.10.2024) eine Fährtenschuh- und eine Gebrauchsprüfung beim Deutschen Brackenclub gerichtet hatte, brachen wir am späten Freitag-Nachmittag in Richtung Wien auf. Das Wetter bei uns war trostlos. Den ganzen Freitag hatte es durchgeregnet und auch auf der Fahrt durch Ober- und Niederösterreich stellte sich keine Besserung ein.

Am Samstagmorgen um 8:00 Uhr trafen wir uns im Revier in Rekawinkel/Pressbaum. Nieselregen und kalter Wind empfing uns. Nachdem die Formalien erledigt und die Fährten verlost waren, stand die Schussfestigkeitsprüfung auf dem Programm.

Keiner der angetretenen Beagle hatte bei der Schussabgabe ein Problem, so dass es auf in die Reviere gehen konnte. Unsere Prüfungsgruppe bestand aus den Leistungsrichtern Sebastian Winter (Jagdreferent ABC), Xandy Lehner-Piesinger (Präsidentin ABC) und Leistungsrichteranwärter Peter Rinzner. Neben VIGO und QUIRIN vervollständigte ARCHIE vom Geratalerland mit Führerin Anneliese Haiderer die Gruppe.

VIGO (DOB: 24.11.2021- knapp drei Jahre alt) startete als erster die Fährtenarbeit auf Rotwildschweiß. Aufgrund der anhaltenden Regenfälle war der Boden weich und glitschig. Das anspruchsvolle Gelände war für Hundeführer und Richter eine größere Herausforderung als für VIGO. Der Anschuss war gründlich untersucht und los ging es auf der Fährte. Zügig brachte VIGO die Fährte voran. Am ersten Haken zeigte er kurz eine Verleitung an, die durch frische Rotwildlosung und Trittsiegel auch für das „Begleitpersonal“ erkennbar war.  Mit „zur Fährte“ ging es weiter bis zum Schnallpunkt am letzten Wundbett. Dort geschnallt und mit „zeig verwund“ voran geschickt, kam VIGO ans Stück, nahm dieses in Besitz, wendete, um auf direktem Weg zu mir zurückzukommen und anzuzeigen, gefunden zu haben. Wieder am Riemen führte er mich dann zum Stück. Hund und Führer sowie Richter waren glücklich und zufrieden mit der gezeigten Leistung.

Verhalten und Wachsamkeit am Stück waren kein Problem. Ca. 20 Minuten hatten wir für diese Arbeiten gebraucht. Eine tolle Leistung von VIGO.

Auch die anschließenden Gehorsamsfächer mit „freiem Folgen bei Fuß“ meisterte VIGO souverän.

Nun war QUIRIN (DOB: 22.5.2017, 7 ½ Jahre alt) an der Reihe. Auch QUIRIN als praxiserfahrener Nachsuchenhund nahm nach Einweisung in den Anschuss die Arbeit auf und die Fährte zielstrebig an. Schon bald verwies er das erste Wundbett und bestätigte die „true line“. Weiter ging es in gewohnt zügigem Tempo durch wechselnden Bewuchs im Bergwald. Nachdem wir uns durch einen Buchenanflug durchgearbeitet hatten, erreichten wir das letzte Wundbett. Geschnallt ging es für QUIRIN mit Vollgas in Richtung Rotwildhaupt am Fährtenende. Meine Sorge, QUIRIN könnte auf dem letzten Weg zum Stück es interessanter finden, einer frischen Fährte nachzugehen und zu jagen, erwies sich als völlig unbegründet. Er nahm das Stück in Besitz und war im Handumdrehen wieder bei mir zurück, um anzuzeigen gefunden zu haben. Wieder am Riemen gings zum Stück.

Auch für QUIRIN war das Verhalten und Wachsamkeit am Stück kein Problem. Nur ca. 15 Minuten hatten wir für diese Arbeiten gebraucht. Eine tolle Leistung von QUIRIN.

Zurück am Ausgangspunkt war Anneliese mit ARCHIE an der Reihe. ARCHIE ist ein sehr schöner, bicolour Sohn von QUIRIN. Auch das Gespann ARCHIE und Anneliese kam mit einem Rückruf zum Stück.

Damit lag in unserer Gruppe nach der Schweißarbeit VIGO mit maximaler Punktezahl knapp vor QUIRIN, der bei der Wachsamkeit am Stück im Vergleich zu VIGO, der die annähernde Person verbellt hatte, „nur“ eine 3 statt einer 4 erhalten hatte, und ARCHIE.

Zum Schluss war freies Ablegen ohne Führerkontakt für 15 Minuten bei Schussabgabe nach 10 Minuten angesagt. Unsere heimischen Übungen hatten gezeigt, dass VIGO fest ablegt und QUIRIN ein Wackelkandidat sein kann. Deshalb hatte ich QUIRIN näher zur Richtergruppe abgelegt und VIGO etwas weiter entfernt. Doch wie immer haben Prüfungen ihre eigenen Gesetze. Kurz vor der Schussabgabe kam VIGO etwas unsicher um sich blickend auf dem Forstweg zurück. Erst als er mich sah, legt er Tempo zu und war glücklich wieder bei mir zu sein.

Da er auf seinem Rückweg am abgelegten QURIN vorbeimusste, war die Gefahr hoch, dass dies QUIRIN zum Anlass nehmen könnte, auch aufzustehen und zurückzukommen. Der Schuss brach, aber auch weiterhin war von QUIRIN war nichts zu sehen. Als ich nach Zeitablauf von den Richtern die Anweisung bekam, Quirin abzuholen, lag dieser wie angewurzelt auf seiner Ursprungsposition.

Damit war die Reihung klar QUIRIN vor VIGO und ARCHIE und es ging zurück zum Startpunkt im Revier, um alle Hunde, Hundeführer sowie die Richter einzusammeln. Überwiegend trafen wir auf glückliche Gesichter. Lediglich zwei Hunde und Führer – einmal GP, einmal SP – waren nicht erfolgreich.

Beim Prüfungsabschluss im sehr empfehlenswerten Gasthaus Mayer, Rekawinkel – https://www.gasthausmayer.at/gasthaus/ – konnte Prüfungsleiter Sebastian Winter die Ergebnisse der GP im Teil 1 verkünden und QUIRIN mit 290 Punkten auf Platz 1 und VIGO mit 268 Punkten auf Platz 2 in die Ende Oktober anstehenden Brackierprüfungen als Teil 2 der GP entlassen.

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